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Abstraktion

Gibt man in einer Suchmaschine den Begriff „Makrofotografie“ ein und betrachtet dann die diesem Begriff zugordneten Aufnahmen, so dominiert eindeutig die Naturfotografie. Insekten, Blüten und Blätter im Großformat bestimmen die Szene. So faszinierend solche Aufnahmen bisweilen sind, so vergrößern sie in den meisten Fällen lediglich das, was im Wesentlichen auch bereits mit bloßem Auge zu erkennen ist – nur wird alles eben sehr viel detailreicher. Fotos dieser Art werden gewissermaßen sehr konkret.

Mich interessiert an der Makrofotografie in der Regel das genaue Gegenteil. Ich finde es daher ungemein spannend, mit einer Makroaufnahme den Weg zur Abstraktion zu beschreiten. Auf diese Weise wird es möglich, tendenziell die Gegenständlichkeit der Objekte aufzulösen und stattdessen mit (geometrischen) Strukturen, mit Farben, Formen und Unschärfebereichen zu spielen und zu experimentieren. Einmal mehr tritt dabei zu Tage, dass Fotografie weniger die Wirklichkeit abbildet als sie vielmehr konstruiert.

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