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Monument am Neumarkt

Die Fotografien dieser Serie entstanden rund um die Installation „Monument“ des syrisch-deutschen Künstlers Manaf Halbouni, die im Frühjahr 2017 auf dem Dresdner Neumarkt vor der Frauenkirche zu sehen war. Mit dieser Installation, die symbolisch den Bau von Barrikaden gegen Scharfschützen im syrischen Bürgerkrieg aufgriff, wollte Halbouni rund um das Gedenken Dresdens an die Zerstörung der Stadt am Ende des 2. Weltkriegs eine Verbindung schaffen zwischen diesem Gedenken und dem Bürgerkrieg in Syrien bzw. dem Leid der syrischen Bevölkerung.

Wie nicht anders zu erwarten, war diese künstlerische Installation in der Stadt von Pegida heftig umstritten. Die Wut und der Hass, die rund um die Eröffnung aber auch danach zu spüren waren, passten zur damaligen Atmosphäre und der vor allem von Pegida beförderten migrationsfeindlichen Stimmung, die bis heute anhält.

Mich faszinierte diese Installation sehr. Dies lag zum einen an der eindrücklichen Symbolik. Zum anderen aber zog mich der enorme Kontrast zwischen diesen senkrecht aufgestellten Bussen und dem (neu)barocken Umfeld von Frauenkirche und historisierend wiedererstandenem Neumarkt in seinen Bann. Das Ganze wirkte auf mich wie ein dreifacher Stachel im Fleisch Dresdner Selbstgefälligkeit. Vielleicht liegt auch hier ein Grund für die enorm heftigen Abwehrreaktionen. Umso mehr beeindruckte mich die Entscheidung der Stadt, diese Installation genau an diesem Ort – dem Herz Dresdens – aufzustellen.

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