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Werbung im öffentlichen Raum

Werbung ist überall! Kaum noch ein - realer oder medialer - Ort, wo sie nicht zu finden wäre und versucht, schillernd, bunt und plakativ unsere Aufmerksamkeit zu erheischen und zu erregen. Werbung und Werbebotschaften sind zu einer einflussreichen - und womöglich zentralen – (Bild-) Sprache des modernen Lebens geworden. Und niemand wird gefragt, ob er oder sie mit dieser Sprache konfrontiert werden und ihre Botschaften überhaupt wahrnehmen möchte. Kommerzielle Interessen sind meistens wichtiger und setzen sich durch.

Dabei haben wir uns bereits so sehr daran gewöhnt, dass uns die Fülle an Werbebotschaften insbesondere in den Innenstädten kaum noch auffällt. Mit dieser Serie an Aufnahmen beschäftige ich mich daher unter anderem mit der Frage, wie Werbung die Wahrnehmung öffentlicher Plätze im Stadtbild verändert und bisweilen sogar strukturiert. Denn Werbung beeinflusst und gestaltet unsere Sicht auf diese Plätze – unser Bild von ihnen - und umstellt unser Bewusstsein, indem sie mit unseren Interessen, Wünschen, Ängsten und Sehnsüchten spielt. Die Innenstädte wie auch wir selbst werden zu Kulissen bzw. Statisten sowie zum Inventar der Fassaden dieser Werbewelt.

Werbung ist unausweichlich, sie umgibt uns auf Schritt und Tritt. Man kann sich ihr nicht entziehen, doch häufig wollen wir das auch gar nicht. Werbung fasziniert nicht selten im selben Maß, wie sie abstößt. Daran zeigt sich bereits, dass Werbung nicht nur unsere Wahrnehmung der äußeren Welt beeinflusst. Indem sie auf unser Bewusstsein – und wahrscheinlich in noch höherem Maße auf unser Unbewusstes – zielt, strukturiert Werbung auch unser Bild von uns selbst bzw. das Bild, das wir von uns und der Welt haben (wollen).

Werbung transportiert auf häufig sehr subtile Art und Weise hinter unserem Rücken wirkende Botschaften und normative Muster, an denen wir uns bewusst oder unbewusst orientieren. Ob das alles wirklich gut für uns ist, erscheint mehr als zweifelhaft. Eher trifft wohl das Gegenteil zu. In diesem Sinne können die hier gezeigten Fotografien unter anderem auch dazu anregen, sich mit der Wirkung von Werbung auf das eigene Fühlen und Denken auseinanderzusetzen.

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